Proteinreich und vegan ernähren – so geht’s ganz leicht
Wer vegan lebt oder einfach weniger tierische Produkte essen möchte, kennt die Frage nur zu gut: „Woher bekommst du denn genug Protein?“
Die gute Nachricht: Du brauchst weder Steak noch Hüttenkäse, um deinen Proteinbedarf zu decken. Und damit du beim nächsten Mal eine richtig gute Antwort parat hast, zeigen wir dir hier, auf welche pflanzlichen Proteinquellen du dich, mit guter Vorbereitung, verlassen kannst.
Was sind Proteine und warum sind sie so wichtig?
Proteine – umgangssprachlich auch Eiweiße genannt – gehören neben Kohlenhydraten und Fetten zu den drei Hauptnährstoffen, die unser Körper täglich benötigt. Sie bestehen aus Aminosäuren und sind an nahezu allen Prozessen im Körper beteiligt: vom Aufbau und Erhalt der Muskulatur über die Bildung von Enzymen und Hormonen. Außerdem sind sie an der Unterstützung des Immunsystems beteiligt¹.
Eine ausreichende Proteinzufuhr ist daher nicht nur für Sportbegeisterte, sondern für jeden Menschen wichtig. Besonders in einer veganen Ernährung gilt es, auf eine gezielte Auswahl pflanzlicher Proteinquellen zu achten, um den täglichen Bedarf zu decken.
Aminosäuren – die Bausteine des Lebens
Proteine bestehen aus insgesamt 20 Aminosäuren, von denen 9 essenziell sind. Das heißt, sie müssen über die Nahrung aufgenommen werden, da der Körper sie nicht selbst herstellen kann. Zu ihnen gehören Isoleucin, Leucin, Lysin, Methionin, Phenylalanin, Threonin, Tryptophan und Valin.
Auch Histidin zählt dazu; es ist für Säuglinge essenziell und für Erwachsene semi-essenziell, da es zwar synthetisiert werden kann, jedoch nur in geringer Menge⁴.
In tierischen Produkten sind meist alle essenziellen Aminosäuren enthalten. Pflanzliche Lebensmittel dagegen liefern oft nur bestimmte Aminosäuren in größeren Mengen, andere hingegen weniger.
Beispiele für limitierende Aminosäuren in pflanzlichen Lebensmitteln⁵:
- Getreideprodukte (z. B. Reis, Weizen, Hafer): enthalten wenig Lysin
- Hülsenfrüchte (z. B. Linsen, Kichererbsen, Bohnen): enthalten wenig Methionin und Cystein
- Mais: ist arm an Tryptophan und Lysin
- Nüsse & Samen: meist etwas niedriger an Lysin
Doch jetzt kommt der Clou: Durch clevere Kombinationen⁶ kann man diese „Lücken“ ganz einfach schließen:
• Hülsenfrüchte + Getreide (z. B. Linsen mit Reis, Chili sin Carne mit Mais und Bohnen) – die Hülsenfrüchte liefern das fehlende Lysin, das im Getreide knapp ist, während das Getreide dafür Methionin beisteuert.
• Samen + Hülsenfrüchte (z. B. Hummus mit Tahini) – Samen, in diesem Fall die Sesampaste Tahini, ergänzen das Methionin, das in Kichererbsen fehlt.
• Tofu + Vollkornprodukte (z. B. Tofu mit Vollkornreis oder Quinoa) – hier sorgen die Vollkornprodukte für zusätzliches Methionin, während der Tofu Lysin liefert.
Denn wie bei einem Puzzle fügt sich das eine Lebensmittel perfekt an das andere an – und gemeinsam ergeben sie ein vollständiges Aminosäureprofil.
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Tierisches vs. pflanzliches Eiweiß
Wie du bereits weißt, fehlt es pflanzlichen Lebensmitteln manchmal an bestimmten Aminosäuren. Tierische Proteine (z. B. aus Fleisch, Fisch, Eiern und Milchprodukten) enthalten dagegen in der Regel alle essenziellen Aminosäuren in hoher Bioverfügbarkeit⁸.
Der Begriff Bioverfügbarkeit beschreibt, wie gut und effizient der Körper einen Nährstoff – in diesem Fall ein Protein bzw. seine Aminosäuren – aufnehmen und verwerten kann. Tierische Proteine weisen in der Regel eine höhere Bioverfügbarkeit auf, da ihre Aminosäurezusammensetzung der des menschlichen Körpers ähnlicher ist und sie nicht von unverdaulichen Bestandteilen wie Ballaststoffen umgeben sind. Dadurch können sie leichter verdaut und die enthaltenen Aminosäuren besser aufgenommen werden⁸.
Das heißt aber nicht, dass pflanzliche Proteinquellen schlechter sind! Denn mit einer abwechslungsreichen, gut geplanten veganen Ernährung lassen sich alle essenziellen Aminosäuren abdecken – ganz ohne tierische Produkte. Außerdem punkten pflanzliche Eiweiße mit weiteren Vorteilen:
- Sie sind cholesterinfrei und meist fettärmer⁹
- Sie liefern Ballaststoffe und sekundäre Pflanzenstoffe¹⁰
- Sie unterstützen eine funktionierende Verdauung¹⁰'¹¹
Deswegen zeigen wir dir hier die besten Proteinquellen für deine pflanzenbasierte Ernährung. Auf diese Weise kannst du deinem Körper alle wichtigen Bausteine ganz einfach liefern.
Die 10 besten pflanzlichen Proteinquellen im Überblick
| Lebensmittel | Proteingehalt (pro 100 g) | Besonderheiten |
|---|---|---|
| Linsen (rot/braun, Trockengewicht) | 24 g | Ballaststoffreich, vielseitig einsetzbar |
| Kichererbsen (Trockengewicht) | 19 g | Enthalten Eisen und Zink |
| Tofu (Soja) | 12–15 g | Gute Quelle aller essenziellen Aminosäuren |
| Tempeh | 18–20 g | Fermentiertes Sojaprodukt, leicht verdaulich |
| Quinoa (Trockengewicht) | 14 g | Vollständiges Aminosäurenprofil |
| Haferflocken | 13 g | Gute Basis für Frühstück oder Snacks |
| Chiasamen | 17 g | Enthalten zusätzlich Omega-3-Fettsäuren |
| Hanfsamen | 25 g | Sehr hohe Proteinqualität |
| Erbsenproteinpulver | 70–80 g | Hochkonzentriert, neutral im Geschmack |
| Nüsse (Mandeln, Erdnüsse) | 20–25 g | Gute Zwischenmahlzeit mit gesunden Fetten |
Quinoa, Amaranth, Sojabohnen (und daraus hergestellte Produkte wie Tofu oder Tempeh), Buchweizen, Hanfsamen und Chiasamen weisen ein vollständiges Aminosäureprofil auf. Echte Kraftpakete!
Proteinreich und vegan ernähren: 6 Tipps für den Alltag
Eine proteinreiche vegane Ernährung ist mit der richtigen Planung einfach umzusetzen. Hier sind praktische Tipps, um mehr pflanzliches Eiweiß in den Alltag zu integrieren:
1. Kombiniere geschickt: Mische Hülsenfrüchte, Getreide und Nüsse – z. B. Bohnen mit Mais oder Erdnussmus auf Vollkornbrot.
2. Nutze proteinreiche Alternativen: Statt Weizennudeln lieber Linsen- oder Kichererbsennudeln – sie liefern bis zu 20 g Protein pro Portion12.
3. Greife zu Tofu, Tempeh & Seitan: Diese veganen Eiweißquellen sind vielseitig einsetzbar – von einer leckeren Bowl bis zum Grillspieß.
4. Integriere pflanzliche Drinks & Proteinpulver: Sojadrink, Hafermilch mit extra Protein oder pflanzliches Proteinpulver können die Ernährung unkompliziert ergänzen.
5. Meal Prep lohnt sich: Bereite proteinreiche Bowls, Eintöpfe oder Overnight Oats vor. So fällt die Eiweißaufnahme leichter – ohne, dass du dir einen Kopf machen musst.
6. Großpackungen kaufen: Hülsenfrüchte, Nüsse oder Samen sind in Großpackungen deutlich günstiger, was gut für Geldbeutel und Vorratsschrank ist.
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Fazit
Pflanzliche Eiweißquellen werden oft unterschätzt, dabei bieten sie zahlreiche Vorteile. Mit der richtigen Kombination aus Hülsenfrüchten, Getreide, Nüssen und Samen lässt sich der tägliche Proteinbedarf problemlos decken – ganz ohne tierische Produkte.